Endlich beruflich durchstarten
Tordis Cramer-Meister (41) - Hauptschulabschluss
Mit 40 Jahren noch den Hauptschulabschluss in Angriff zu nehmen, bedeutet eine große Umstellung - das Lernen muss erst wieder neu gelernt werden. Doch für ihren Traumberuf "Hufbeschlagsschmiedin" nahm Tordis Cramer-Meister aus Wuppertal das gerne auf sich. Nachdem sie zunächst als ungelernte Helferin eine Chance bekam, macht sie nun ihre Ausbildung in diesem Beruf. Der Hauptschulabschluss ist allerdings Voraussetzung dafür, dass sie am Ende die Prüfung zur staatlich geprüften Hufbeschlagsschmiedin ablegen darf. Und so meldete Tordis Cramer-Meister sich beim ILS für den Fernlehrgang "Hauptschulabschluss" an, um nebenberuflich ihren Schulabschluss nachzuholen.
In ihrer Jugend hatte Tordis Cramer-Meister die Notwendigkeit von Schule und einer Ausbildung noch nicht erkannt, sie kehrte der Schule ohne Abschluss den Rücken und schaffte erst zwei Jahre später als ungelernte Pferdepflegerin den Sprung ins Berufsleben. Nach der Geburt ihrer Kinder widmete sie sich neben ein paar Aushilfsjobs ganz ihrer Familie und dem Haushalt. Doch dann bekam die Alleinerziehende die Chance, als Hufbeschlagsschmiedehelferin zu arbeiten und merkte schnell, dass sie damit ihren Traumberuf gefunden hatte. "Ich war überglücklich als mein Chef anbot, mich richtig auszubilden. Nur der fehlende Schulabschluss stand mir für die Prüfung noch im Weg", erzählt die Wuppertalerin.
Vor einigen Monaten hat Tordis Cramer-Meister nun erfolgreich ihren Hauptschulabschluss bestanden. Dieses Ziel erreicht zu haben, ist ihr sehr wichtig: Sie hat dadurch allen anderen und vor allem sich selbst bewiesen, dass sie auch in ihrem Alter noch nachholen kann, was sie in ihrer Jugend verpasst hat. "Seit Beginn meiner Ausbildung bin ich endlich nicht mehr die 'Handlangerin', sondern eine anerkannte Arbeitskraft", genießt die 41-Jährige ein neues Selbstbewusstsein. Sie kann ihren Kindern nun das vorleben, was sie auch von ihnen erwartet, und hat inzwischen richtig Spaß daran, sich weiterzubilden. Gemeinsam mit ihrem Chef plant sie bereits eine Erweiterung des Leistungsangebots und absolviert dafür weitere Fernlehrgänge.
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