Hamburg. Für das ILS Institut für Lernsysteme und die Europäische Fernhochschule Hamburg (Euro-FH), zwei zur Klett-Gruppe gehörende Hamburger Bildungsunternehmen, ist es schon seit langem selbstverständlich, sich mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie auseinanderzusetzen: Über 60 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten in Teilzeit - rund 70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. In enger Abstimmung mit den Familienmüttern und -vätern ist in beiden Unternehmen ein umfassendes Konzept entstanden, das eine flexible und familienfreundliche Arbeitswelt schafft.
Für ihr Engagement um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden das ILS und die Euro-FH nun sogar ausgezeichnet: Am vergangenen Mittwoch, 16. Mai 2007, verlieh ihnen die Hamburger Allianz für Familien - ein Zusammenschluss von Senat, Handelskammer und Handwerkskammer - das Hamburger Familiensiegel. Dieses Gütesiegel ist eine Auszeichnung für familienfreundliche Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern.
"Für uns ist eine starke Familienorientierung sehr wichtig. Unsere Erfahrungen zeigen, dass gerade berufstätige Mütter sehr qualifizierte Mitarbeiterinnen sind. Sie sind es gewohnt, zu organisieren und selbstständig zu arbeiten", sagt Dr. Martin H. Kurz, Geschäftsführer des ILS und Kanzler der Euro-FH. "Um diese Mitarbeiter auch nach der Elternzeit zu halten, gehen wir auf die individuelle Familiensituation ein." Das heißt für die Mitarbeiter des ILS und der Euro-FH konkret, dass beispielsweise individuelle Regelungen für Mütter bzw. Väter getroffen werden. Bevor eine Mitarbeiterin in den Mutterschutz geht, wird mit ihr ausführlich besprochen, wie sie sich die Elternzeit vorstellt und so gemeinsam eine Perspektive geschaffen, die die Wünsche der Mutter berücksichtigt.
An beiden Bildungsinstituten gibt es außerdem keine festen Arbeitszeiten. Stattdessen ist in der Betriebsordnung "Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit" geregelt, um den berufstätigen Eltern die Möglichkeit zu geben, sich die Arbeitsabläufe flexibel zu gestalten. Diese Regelung kam auch Dörte Stadtbäumer entgegen. Die Leiterin des Studienbetriebes der Euro-FH wollte gern gleich nach dem gesetzlichen Mutterschutz wieder in Vollzeit arbeiten. "Dies war mir allerdings nur durch die flexiblen Arbeitszeiten möglich", so die Mutter einer zehn Monate alten Tochter.
Es gibt darüber hinaus umfangreiche Regelungen für Sonderurlaubstage - Mütter und Väter erhalten bei Erkrankung des Kindes pro Kind fünf zusätzliche bezahlte, freie Tage über den gesetzlichen Anspruch hinaus. Zudem zahlen ILS und Euro-FH einen Zuschuss von bis zu 50,- Euro zu den monatlichen Kinderbetreuungskosten. Und auch die Familienväter werden ermutigt, sich an der Erziehung der Kinder zu beteiligen. So arbeiten mittlerweile auch einige Männer beim ILS in Teilzeit, darunter sogar ein alleinerziehender Vater.
"Für uns sind diese Maßnahmen eigentlich gar nichts Besonderes mehr und schon lange in der Betriebsordnung verankert", so Dr. Kurz. "Um so mehr freuen wir uns, dass dies nun mit dem Hamburger Familiensiegel honoriert wird."